Tierpsychologie

Beata Schubert
Zahlreiche Fernsehbeiträge haben in den letzten Jahren über die Arbeit der Tierverhaltenstherapeuten informiert und dazu beigetragen, dass der Begriff der Tierpsychologie bekannter wurde. Letztendlich steht hinter diesem Begriff nichts anderes, als die Erkenntnis, dass sowohl Mensch als auch Tier sehr persönliche Charaktere besitzen und es deswegen notwendig ist bestimmte Verhaltensweisen zunächst zu analysieren, bevor man individuelle Lösungen erarbeitet. Ganz wesentlich dabei, der Hundeführer bestimmt maßgeblich durch sein Verhalten das Verhalten seines vierbeinigen Partners.

Nachteil der erwähnten Fernsehbeiträge ist, dass jetzt viele Hundebesitzer nicht nur aus ihren eigenen Erfahrungen anderen gut gemeinte Ratschläge geben, sondern sich auch immer öfter auf diese Sendungen berufen. Ohne das notwendige Hintergrundwissen können solche Maßnahmen aber das genaue Gegenteil dessen bewirken, was sie eigentlich sollten und ein problematisches Verhalten sogar noch verschlimmern.

Beata Schubert
Als Tierpsychologe betrachte ich immer die Gesamtsituation. Welche Randbedingungen liegen vor, wie verhält sich der Hund in verschiedensten Situationen und wie reagiert sein Halter darauf. Aus dieser Analyse ergibt sich dann eine Therapie, die natürlich bei gravierenden Verhaltensstörungen immer wieder überprüft und gegebenenfalls angepasst werden muss. Nur dies führt dann auch zu einer nachhaltigen Veränderung.

Für die Grundausbildung bietet mir das Studium der Tierpsychologie den Vorteil, dass für mich von Anfang an das individuelle Hund-Mensch Team im Mittelpunkt steht. Auch wenn die meisten Hunde schnell z.B. Sitz, Platz und Bleib lernen, ist es wichtig den Hund und Halter so aufeinander einzustellen, dass dies auch unter Ablenkung sicher klappt. Natürlich ist es auch wichtig für die Hunde eine Antwort zu haben, bei denen es nicht ganz so schnell klappt und jeden einzelnen Hund immer wieder als ganz eigenen Charakter zu begreifen. Es ist auch die sicherste Methode Verhaltensprobleme erst gar nicht aufkommen zu lassen.